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Mittwoch, 14. Februar 2018

Polnische Kriegsgefangene 1940-1945

Ab dem 20. Mai 1940 wurden schließlich alle Gefangenen gegen die schriftliche Einwilligung zum Arbeitsdienst entlassen. Obwohl den Soldaten offiziell Wahlfreiheit zustand, wurden sie in der Praxis oft durch Schikanen oder Strafen unter Druck gesetzt, so dass sie durchaus zu einer Form von Zwangsarbeit gedrängt wurden. Diese Maßnahmen betrafen etwa 250.000 bis 300.000 polnische Soldaten. Dadurch erhielten die Gefangenen zwar mehr Freiheiten und ein bezahltes Arbeitsverhältnis, sie verloren allerdings dafür den Status des Kriegsgefangenen und somit auch den Schutz der Genfer Konvention sowie die Hilfe des IKRK. Arbeitsunfähige, Gefangene, welche die Arbeit verweigerten, Kriminelle und Angehörige der Intelligenz wurden weiterhin in Haft behalten. Auch konnten fast 100.000 Soldaten aus Ostpolen nicht entlassen werden, weil sowohl die UdSSR als auch das Generalgouvernement ihre Aufnahme ablehnten. Die gefangenen Juden wurden zunächst von den übrigen Gefangenen getrennt untergebracht, was in der nationalsozialistischen Rassenideologie dem Artikel 9 der Genfer Konvention von 1929 zu entsprechen schien, nach dem Gefangene getrennt nach Rassen unterzubringen waren. Sie erfuhren jedoch eine wesentlich schlechtere Behandlung, indem sie zeitweise als Juden gekennzeichnet oder gar in speziellen Judenghettos untergebracht wurden. Dies verstieß gegen Artikel 4 der Genfer Konvention, in dem die Gleichbehandlung aller Gefangenen festgeschrieben war. Als sie entlassen wurden und in ihre Heimat zurückkehrten, wurden sie dort als Juden registriert und in Ghettos eingewiesen. Die 1000 Offiziere jüdischer Herkunft in den Offizierslagern blieben bis Kriegsende unbehelligt (dies bedeute allerdings nicht, dass unmittelbar an der Front keine Misshandlungen oder Erschießungen stattgefunden hatten). Anders als die Westalliierten am Ende des Krieges folgte die Wehrmacht nicht der Ansicht, dass die Gefangenen mit dem Untergang ihres polnischen Staates auch den Kriegsgefangenenstatus verlieren. Das OKW lehnte derartige Vorstöße Himmlers mehrfach mit dem Hinweis auf mögliche Repressalien durch die Westmächte ab. Darum wurden sogar die Soldzahlungen an die polnischen Offiziere fortgesetzt.

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